Berufswahlfreundliche Schule
In den Jahren 2004 wurde unser Förderzentrum dafür erstmals mit dem Qualitätssiegel „Berufswahlfreundliche Schule“ zertifiziert. In den Jahren 2008, 2013 und 2018 erfolgte jeweils die Re-Zertifizierung, so dass unser Förderzentrum weiterhin die Bezeichnung „ Berufswahlfreundliche Schule“ tragen kann.
Dieses Qualitätssiegel hat eine Gültigkeit von 5 Jahren.
Eine erneute Re-Zertifizierung wird voraussichtlich 2023 angestrebt. Das Qualitätssiegel „Berufswahlfreundliche Schule“ ist ein anerkanntes Instrument zur Evaluation von Qualitätsprozessen zur Berufsorientierung an der Schule und es werden die Thüringer Schulen ausgezeichnet, deren Berufliche Orientierung (BO) über das Maß der in den Lehrplänen geforderten Standards hinausgeht. Darauf sind wir stolz, bescheinigt es uns eine qualitativ hohe Leistung im Bereich der BO.
Seit 1998 richtet unsere Schule verstärkt ihr Augenmerk auf die berufliche Vorbereitung und die Berufsorientierung und damit auf die individuelle Förderung der Ausbildungsreife unserer Schüler.
Zurzeit wird nach der ESF Schulförderrichtlinie und dem Schulkonzept die berufliche Orientierung am Förderzentrum wie folgt umgesetzt:
Die Schüler können in 2 Schuljahren im Bildungsträger INNOVA Sozialwerk e.V. Altenburg verschiedene Berufsfelder kennenlernen und ausprobieren, z.B. Lagerlogistik, Pflege, Holz, Metall u.a. .
Ansprechpartner
- Schulleiterin Frau Goßmann
- Verantwortliche BO- Frau Schubert
- Klassenlehrer
- Berufsberater der Agentur für Arbeit- Herr Rößler
- Übergangskoordinator OAV e.V. Gera – Herr Wollrab
- Innova Sozialwerk e.V. Altenburg
Im Jahr 2017 wurde unser Förderzentrum mit dem Titel „Starke Schule“ ausgezeichnet.
Beim Wettbewerb „Starke Schule“ standen das Schulkonzept sowie die Angebote zur Beruflichen Orientierung und die Förderung der Ausbildungsreife im Mittelpunkt. Es wurde danach beurteilt, wie die jeweiligen Ressourcen eingesetzt wurden, die zur Verfügung stehen. Nicht einzelne Leistungen einzelner Schüler standen im Mittelpunkt, sondern das Konzept, mit dem die Schule alle Schülerinnen und Schüler bei der beruflichen Orientierung unterstützt und fördert.
Eine Jury bewertete, wie Schulen und deren Lehrkräfte Grundlagen für einen guten Übergang der Schüler in die Berufswelt schaffen und wie vorhandene Kompetenzen gezielt gefördert wurden. Augenmerk wurde auch darauf gelegt, wie frühzeitig mit der Berufsorientierung begonnen wird und wie die Schule mit außerschulischen Partnern kooperiert.
In dem Prozess der BO arbeiten Schulleitung, Lehrer, Eltern und Schüler eng mit der INNOVA Sozialwerk e.V. Altenburg und über 70 Dienstleistungs-, Handwerks- sowie Wirtschaftsunternehmen der Region zusammen wie der Agentur für Arbeit- Berufsberater- und dem Ostthüringer Ausbildungsverbund e.V. Gera – Übergangskoordinator- (OAV Gera).
Ein engagierter Partner ist dabei die INNOVA Sozialwerk e.V. Altenburg. Hier orientieren sich die Jugendlichen in einem gefächerten Berufsfeldspektrum, welche die regionale Wirtschaftsstruktur abbildet und gewerblich-technische, hauswirtschaftliche und handwerkliche Berufe einschließt. Hier können die Jugendlichen Berufsfelder erkunden und erproben, was zu den vertiefenden Aktivitäten der BO gehört.
Anschließend absolvieren die Schüler, als grundlegende Aktivität im Prozess der BO, in heimischen Unternehmen ihre praktischen Tage. All dies dient der Vorbereitung individuell passender Übergänge von der Schule in eine berufsvorbereitende Maßnahme und/oder eine Berufsausbildung oder berufliche Beschäftigung.
Die Unternehmen, Einrichtungen und Betriebe, in denen unsere Schüler ihre Praktika absolvieren können, lernen die Schüler schon im Vorfeld kennen, z.B. bei Unterrichtsgängen. Das beginnt bereits in der Schuleingangsphase und setzt sich kontinuierlich bis in Klasse 10 fort. Bei Unternehmensbesichtigungen und Betriebserkundungen im Unterricht oder an Projekttagen erhalten unsere SchülerEinblicke in Organisationsstrukturen von Unternehmen und lernen Arbeitsfelder kennen. Sie nehmen das besuchte Unternehmen gezielt wahr und erfassen wichtige Merkmale. Weiterhin gewinnen sie durch Beobachtungen und Befragungen Einblicke in den Praxisbereich. Dies ist nur möglich, weil wir von unserem Standort aus kurze Wege zu regionalen Unternehmen haben. Die Kinder und Jugendlichen können sich ausprobieren, um schon vor einem Praktikum Vorstellungen von Arbeitsabläufen und Praktikumstätigkeiten zu bekommen. Sie informieren sich über Handlungsabläufe in den Unternehmen, immer unter den Gesichtspunkten: Achtung vor der Arbeit allgemein und Möglichkeit eines Praktikums bzw. gar Ausbildungsmöglichkeit. Die Betriebsbesichtigungen und -erkundungen sind grundlegende Aktivitäten in der BO. Nur so ist es möglich, gezielt ein passendes Betätigungsfeld zu finden und Praktikumsabbrüche zu vermeiden. Auf diesem einfachen Wege des Kennenlernens und der Verständigung lernen unsere Schüler regionale Unternehmen und Betriebe der freien Wirtschaft kennen, haben hier im Altenburger Land Möglichkeiten, ihr Praktikum zu absolvieren und Ausbilder lernen so besser die Bewerber für Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze kennen. Bei gegenseitiger Übereinstimmung von beruflichen Interessen und Zielen kann so eine langjährige Zusammenarbeit erfolgen.
Dieses Ziel verfolgen und unterstützen auch der Berufsberater der Agentur für Arbeit sowie der Übergangskoordinator des OAV Gera. Ab Klasse 7 arbeiten diese gezielt mit Schülern und Eltern zusammen. Es werden regelmäßig Berufswegekonferenzen durchgeführt, an denen Schüler mit ihren Eltern, Lehrer, Schulleitung und der Berufsberater teilnehmen. Zusätzlich unterstützt der OAV Gera Schülern, Eltern und Lehrer bei dem Berufswahlprozess.
Seit dem Jahr 2003 gab es an Thüringer Förderschulen das ESF -geförderte Projekt „Berufspraxis erleben“. Dies war ein Projekt zur praktischen Berufswahlvorbereitung und ermöglichte den Schülern ein vertieftes praktisches Erleben und Erfahren der Berufs- und Arbeitswelt. Dabei verknüpfte das klassenstufenbezogene, inhaltlich gestufte Curriculum die Praxis mit den Unterrichts- und Lehrplaninhalten und war somit Bestandteil des Gesamtkonzeptes zur BO unseres Förderzentrums.
Im Jahre 2008 startete das ESF-geförderte Projekt „Thüringer Berufsorientierungsmodell“ (ThüBOM), das dann ab dem Schuljahr2011/12 an den Schulen umgesetzt wurde. So konnten wir unsere sehr guten positiven Erfahrungen und Inhalte unserer BO weiter umsetzen und inhaltlich konkretisieren.
Das Berufsorientierungskonzept unterteilt sich in verschiedene Phasen des Entwicklungsprozesses der Schüler und ist individuell. Die Lehrer und Partner der BO versuchen, dass die Schüler in den dargestellten Klassen die Phasen durchlaufen bzw. erreichen.
Siehe auch „Aktuelles BO“
Zur Umsetzung der Inhalte dieser Phasen gehören die Betriebsbesichtigungen, Berufserprobungen und Berufsfelderkundungen, die Schülerbetriebspraktika und viele andere Aktivitäten und Unterrichtsinhalte in allen Unterrichtsfächern sowie das Lernen am anderen Ort, z.B. der Besuch des Regelschultages der Johann-Friedrich-Pierer-Schule Altenburg, der Tag der Berufe, der Besuch des BIZ in der Agentur für Arbeit, der Besuch der Berufsbildungsmesse „Berufe aktuell“, aber auch die Teilnahme an sportlichen und kreativen Wettbewerben der Region.
Am Förderzentrum gibt es seit vielen Jahren die Schülerfirma „Schülercafe“. Hier können Schüler, aus unterschiedlichen Klassen, mitarbeiten. Ein oder mehrere Lehrer und Sonderpädagogische Fachkräfte haben eine aufsichtsführende und beratende Funktion. Bedingung ist eine schriftliche Bewerbung des Schülers, der mitarbeiten möchte, über die dann das Team gemeinsam berät und über eine Einstellung entscheidet.
Das Schülercafe hat einen selbst gestalteten Raum, mit Theke und Sitzgruppen und ist für die Pausenversorgung verantwortlich. Es ist ein Ort der Erholung, zum Snacken und Chillen sowie zum Verbringen der Pause. Wenn dann noch ein gesunder Snackriegel, eine Tasse Tee oder ein Glas Wasser, ein Schale Müsli mit Milch gegessen getrunken wird, manchmal auch ein paar Würstchen gegessen werden. um für den nachfolgenden Unterricht lernbereit zu sein, ist das super und erfreut die Firmenmitarbeiter, die Kunden und die Lehrer.
Bei Schulfesten oder Veranstaltungen in den Räumen des Förderzentrums übernimmt die Schülerfirma gern den Service, d.h. sie decken die Tische, stellen Getränke und z.B. ein Imbissangebot für die Pausenversorgung her, bedienen und servieren und räumen danach wieder auf. Die Jugendlichen erwerben, fast nebenbei, berufsrelevante Kompetenzen, allen voran Sozial- und Selbstkompetenz sowie Handlungswissen.Team-Absprachen, Ideen vorstellen und diskutieren, Preise kalkulieren und manchmal Rechnungen schreiben, aber immer kurz vor Pausenende Geld zählen und ins Kassenbuch eintragen, Kommunikation mit Kunden und Partnern – dieses unternehmerische Handeln sowie soziales Engagement lernen die Jugendlichen in der Schülerfirma.Dabei lernen die Jugendlichen sich selbst und ihre Fähigkeiten besser kennen,bekommen sie die Chance, sich auszuprobieren und Verantwortung zu übernehmen. Sie erlernen wichtige alltags- und arbeitsweltrelevante Kompetenzen. Ziel ist es, die Berufswahlkompetenzen der Jugendlichen stärker zu fördern. Dazu zählen »Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen, die zur Entwicklung eines Berufswunsches unter der Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen und den Möglichkeiten in der Berufswelt notwendig sind« (Thillm-Materialien 165, S. 8). Das „Schülercafe“ gehört zu unserer schulischen Berufsorientierung und ist in den Jahren zu einem festen Bestandteil geworden.
Die Jugendlichen setzen sich mit verschiedenen Berufsbildern auseinander, z.B. Verkäufer, Servicemitarbeiter, u.a. sammeln und reflektieren eigene Erfahrungen, stellen Stärken fest oder sehen Schwächen, reflektieren eigene Interessen und Fähigkeiten.